Mit Googles NotebookLM ist nun wieder einmal ein neues KI-Tool erschienen, das es uns erlaubt, unsere persönliche Dateien-Sammlung zu erstellen und anschließend KI-basiert damit zu chatten (die Digitalen Profis haben, wie nicht anders von ihnen zu erwarten, ein sehr gutes Video mit einem Überblick über die wichtigsten Funktionen erstellt).
Meine Testversuche waren sehr positiv und ich finde einfach die Möglichkeit toll, alle PDFs, die ich zu einem Thema besitze, durchsuchen zu können – zusätzlich mit der Möglichkeit, in diese Plattform auch andere Quellenformen, vor allem Links, zu integrieren.
Das Literaturverwaltungsprogramm meiner Wahl, Zotero, bietet mit Aria inzwischen zwar auch die Möglichkeit, mit der eigenen Literatursammlung zu interagieren, also gezielte Forschungsfragen zu stellen oder bestimmte Aspekte aus der kompletten gesammelten Literatur herausarbeiten zu lassen. Für meine eigene Literatursammlung ist Aria aber nicht brauchbar, da sie zu einem nicht unerheblichen Teil auch aus deutschen Papern besteht und Aria nur englischsprachige Texte verarbeiten kann. Zusätzlich habe ich neben klassischer wissenschaftlicher Literatur, die ich über Zotero verwalte, auch eine riesige Anzahl an verschiedenen Links zu spannenden, arbeitsrelevanten Artikeln, Grafiken und anderen Dateitypen. Blogartikel, über die ich online stolpere, speichere ich inzwischen als PDF und lege sie auch bei Zotero ab, aber Links, etwa zu einem YouTube-Video, sind für mich dort nicht passend, da sie auch nicht direkt abrufbar sind.
Ich habe also diverse Miro-Boards für verschiedene Themen, auf denen ich relevante Links sammle. Außerdem habe ich aus grauen Vor-KI-Zeiten auch noch eine nicht unerhebliche Sammlung an OneNote Notizbüchern, in denen ebenfalls diverse nach wie vor relevante Links abliegen. Letzten Endes bin ich zunehmend damit überfordert, meine verschiedenen Quellentypen systematisch abzulegen.
Da erscheint mir eine Lösung wie Googles NotebookLM mehr als passend (zwar momentan noch nicht, da die Menge der hochladbaren PDFs begrenzt ist, aber für die Zukunft, wenn diese Limitation aufgehoben wird). Wenn da nur nicht ein großes Aber wäre. Davon abgesehen, dass ich eigentlich keinen Google-Dienst nutzen möchte, sondern in dem Bereich doch eher auf Open Source setze, tue ich mich auch sehr schwer damit, mein ganzes Wissen einem Tool anzuvertrauen, das dann vielleicht in zwei Jahren schon wieder überholt und durch andere Tools ersetzt ist. Ich habe ein ähnliches Problem in diesem Blog vor einiger Zeit schon einmal bezüglich der Wahl eines passenden Browsers diskutiert.
Anfang des Jahres hatte ich mal die Idee, mich in Obsidian einzuarbeiten und künftig dort all mein Wissen zu speichern. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass mir der Prozess des Einarbeitens zu umständlich war und ich schnelle Lösungen haben wollte. Außerdem schien es mir bei dem, was ich von dem Tool gesehen habe, für meine Zwecke doch nicht komplett passend. Ich brauche nämlich ein Tool, mit dem ich immer noch meine klassische wissenschaftliche Literatur verwalten kann und das es mir auch erlaubt, diese Literatur unproblematisch bei Word einzufügen. Denn noch schreibe ich meine wissenschaftlichen Artikel größtenteils mit Word (gut, wenn ich mit anderen zusammenschreibe, ist es doch eher Google Docs, weil es einfach am praktischsten ist …). Solange ich noch keine andere so umfassende Alternative zu Microsoft Word gefunden habe, möchte ich nicht meine gesamte Literatursammlung irgendwohin umziehen. Der letzte Umzug vor vier Jahren von Citavi zu Zotero ist mir nach wie vor in schreckhafter Erinnerung. Gleichzeitig möchte ich so, so gerne die Möglichkeiten ausschöpfen, die KI-Tools auch in diesem Bereich bieten, und wünsche mir mehr als einmal pro Woche, mit meiner gesamten Wissenssammlung chatten zu können.
Ich wünsche mir letztlich so etwas wie Googles NotebookLM mit unbegrenztem Speicherplatz und einem Microsoft Word Add-in. Welche KI kann mir ein solches Programm bauen?